brechen an, weil hier jemand mal wagt, eine Idee zu ventilieren, die an sich ja gar nicht so verrückt ist. Ich bin seit 10 Jahren Dienstwagenfahrer, insofern kann ich da vielleicht abseits der Empörung über so viel Dreistigkeit, keinen Passat und nicht die abgelegten Autos anderer fahren zu wollen, ein paar Erfahrungen beisteuern.

Vorweg, ich glaube nicht, daß das Vorhaben, einen Oldtimer als Dienstwagen haben zu wollen, erfolgreich sein wird. Für den AG ist so ein altes Auto ein unkalkulierbares Kostenrisiko, bei dem jeder Fuhrparkmanager sofort die Hände heben wird. Außerdem bestehen in der Regel Bonus/Rabattvereinbarungen zwischen Firma und einem Händler oder einer Leasinggesellschaft. Sowas wird in der Regel über einen Rahmenvertrag geregelt, nicht individuell für jedes Fahrzeug. Dazu kommt, daß es auch in der Regel eine Car-Policy gibt, die genau definiert, welche Gruppe im Unternehmen welche Fahrzeuge bestellen kann. Mal wird nach Marken differenziert, mal nach Typen, mal nach Leasingrate. Da wird der 300TD eher nicht reinpassen. Leider.

Ansonsten kann ich nur sagen, leben einige hier wohl noch echt in den 80ern. Ich lebe seit vielen Jahren sehr gut vom sich verschärfenden "war for talents" und die Zeiten, wo ich dem Arbeitgeber die huldvoll dahingereichte Hand küssen mußte, weil er mir einen Arbeitsvertrag mit 20 Tagen gesetzlichem Urlaub und Gehalt an der untersten Schmerzgrenze unterschrieben hat, sind seit langem vorbei. Als Arbeitnehmer verkaufe ich mein Können und Wissen und es ist völlig legitim, dafür das Maximum herausholen zu wollen. Klar, sollte man dabei Maß und Mitte nicht verlieren und die totale Gier endet meist mit dem Verlust, aber der Dienstwagen ist kein Geschenk, sondern Teil des Gehalts!

Und, was man ebenfalls nicht aus dem Auge verlieren sollte: Durch die Versteuerung von 1% des Listenpreises und die Berechnung der Kilometer vom Wohnort zum Arbeitsort entstehen Kosten, die vom Brutto-Gehalt wieder abgezogen werden. Also bezahlt man als Arbeitnehmer auch für den Dienstwagen dazu! Insofern ist es erst recht legitim, hier nicht passiv alles zu akzeptieren, was einem serviert wird, sondern zu prüfen und im Rahmen der oben skizzierten Parameter mitzureden.

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