vor kurzem Manschetten gewechselt. So habe ich es gemacht:
Eine DB Vertretung suchen, die über das Bördelgerät für den Becher des äußeren Gelenks verfügt und Mitarbeiter hat, die damit umgehen können!
In meinem Fall die Fa. Neils und Kraft in Gießen
Hier die Beschreibung für eine Welle (ohne Gewähr):
Material: ein Repsatz innere Manschette, ein Repsatz äußere Manschette (Ich habe original DB Teile verwendet)
Welle ausbauen und reinigen
Manschetten öffenen, Altöl ablaufen lassen
Becher des äußeren Gelenks am Falz aufschneiden.
Äußeres Gelenk zerlegen
Kontrollieren, ob Kugeln und Laufbahnen in Ordnung sind
Gelenkstern von der Welle abpressen (Presse notwendig)
Alte Manschetten und alten Innenteil des Blechbechers entfernen.
Auf Sauberkeit bei den Arbeitsgängen achten
Beide neue Manschetten und Innenteil des Blechbechers aufstecken
Gelenkstern aufpressen (geht mit gutem Anwärmen des Sterns)
Äußeres Gelenk zusammenbauen (geht gut alleine)
Welle zur Werkstatt geben Becher und bördeln lassen. (60 Euro pro Welle)
Fließfett in Manschetten einfüllen und Schlauchbinder montieren.
Repsätze. Es fehlen auf dem Bild zwei Schlauchbinder. Die inneren und äußeren Manschetten sind gleich
Welle mit äußerem Gelenk,aufgesteckten Manschetten und innerem Teil des Bechers
Das ist der Gelenkstern, der von der Welle abgepresst werden muss, um die beiden Manschetten und den inneren Teil des Bechers aufstecken zu können.
Freuen
Ich gebe zu, dass ich bei diesem Aufwand sehr in Versuchung war, neue Komplettwellen zu kaufen.
Nach Auskunft meherer DB-Werkstätten tauschen sie nur noch die Wellen aus, weil dies günstiger ist, als die Arbeit und das Material zur Reparatur einer gebrauchten Welle, zumal man nie weiß, wie die Gelenke innen aussehen.
Beispiel für den Schrott
Hier noch Bilder vom Zerlegen der Welle:
Zum Zusammenbau des Gelenks spannt man die Welle in einen Schraubstock und hält den Gelenkkorb wie abgebildet im rechten Winkel zur Welle. So lassen sich die beiden unteren Kugeln einlegen.
Nun kippt man den Korb nach oben und legt zunächst die Kugeln drei und vier....
...und nach weiterm Kippen die Kugeln fünf und sechs ein.
Zur besseren Erkennbarkeit sind Kugeln und Laufbahnen auf den Bildern ausnahmsweise nicht gefettet.
Gruß aus der Grube
Wernersen
Hier noch der frühere Beitrag von Jan (classikweiß). Ich denke, die beiden Beiträgeergänzen sich ganz gut.
Wenn man keine unendlich dehnbaren Zubehörmanschetten nehmen will, muss man die Halbwelle zerlegen. Hierfür ist Spezialwerkzeug nötig, das man bei entsprechender Werkstattausrüstung aus einfachen Teilen selbst herstellen kann.
So wird's erstmal in den Schraubstock eingespannt. Die Platte ist 15mm dick und hat ein 28mm Loch. Nachdem das Loch gebohrt war, hab ich die Platte geteilt...
Das ist das Adapterstück. Also hiermit drückt man an das Gelenk, denn sonst wird ja der "Topf" beschädigt. Größe weiß ich grad nicht, aber war ein Verbindungsstück aus dem Sanitärbereich. Ich hab das Teil auf der einen Seite durchgeschnitten, dann ein kleines Stück 0,8er Blech wieder drüber angepunktet und dann andere Seite aufgeschnitten. So hat man dann ein Scharnier. Hier ist noch zusätzlich ein Kabelbinder drum.
So sieht das ganze Gebilde dann aus! Den Holzklotz muss man natürlich stückweise erhöhen, damit nichts verkantet. Man könnte natürlich auch einen zweiten Wagenheber verwenden.
Und hier noch mal das Werkzeug. Die rechte Platte ist die obere Druckplatte. Ich hatte es erst mit einer 10mm dünnen probiert. Allerdings hielt diese den Kräften nicht stand. Dies hier ist eine 20 mm dicke!!!!!!! Naja, was man halt so alles liegen hat.
Nun kann man die neuen Manschetten einsetzen, Alles gut fetten und wieder zusammen bauen.