Bei Elektrikproblemen jeder Art, egal bei welchem Fahrzeug, sollte die Fehlersuche bei den Sicherungen beginnen.
Beim W123 ist der Sicherungskasten zwischen dem fahrerseitigen Motorhaubenscharnier und dem Bremskraftverstärker. Er ist durch zwei Rändelschrauben verschlossen. Der Bremskraftverstärker ist bei der Demontage des Deckels massiv im Weg. Der Sicherungskasten ist eine der sehr wenigen Fehlkonstruktionen im W123.
Die Sicherungen sind i.d.R. älter als 20 Jahre und sollten desshalb alle ausgetauscht werden.
Warum? Die Sicherungen altern nicht, jedoch schneidet der Kontaktring in den Kontaktfedern sich langsam aber sicher in die Kontaktfläche der Sicherung und stanzt sie mit der Zeit aus. Das führt zu ukligen Wackelkontakten. Da die Sicherung nicht durchgebrannt ist, aber eben an der Kontaktfläche keinen Kontakt mehr hat (ich mache gleich eine Kontaktbörse für diesen Artikel auf, arg!!), können die abstrusesten Fehldiagnosen entstehen. Daher: Raus mit den alten Sicherungen, die Kontaktfedern reinigen und neue rein.
Eine kurzzeitige Wiederbelebung der Sicherungen, kann man durch hin- und herdrehen erreichen. Jedoch wird bei dieser "Reparatur" der oben beschriebende Effekt noch beschleunigt. Daher eignet sich dieser Tip nur zur kurzfristigen Beseitigung von Kontaktproblemen, bis man die Sicherung tauschen kann.
Sind es nicht die Sicherungen, die für die Elektrikprobleme verantwortlich sind, sollte man die Bordspannung prüfen und die LichtMaschine, speziell den Regler checken.
Zwei weitere Punkte sind: zu alte BaTTerie und Massekabel zwischen Karosse und Motor/Getriebeblock (darüber bezieht die Lima "Minus" von der Batterie). Das Masseband ist manchmal lose oder durchgebrochen. Beim M102 ist das Masseband in der Nähe des Lenkgetriebes zwischen Motor und Karosse.